top of page

Impostor-Syndrom

pexels-gratisography-543.jpg

Dieses Syndrom betrifft viele Menschen weltweit und hindert sie an der persönlichen Weiterentwicklung. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe es selbst erlebt. Wie äußert sich das bei den Betroffenen? Sie zweifeln an ihrer Bildung und Kompetenz und glauben, dass sie nicht gut genug sind, um ihren Traumjob zu bekommen oder mehr Geld für ihre Leistungen zu verlangen. Obwohl sie ständig studieren und sich weiterbilden, sind sie absurderweise überzeugt, dass ihr Wissen nicht ausreicht. Also welche Bewältigungstrategien schlagen die ExpertInnen vor?

 

Seit vielen Jahren schreibe ich und bin besonders gut, wenn ich inspiriert bin. Doch die Inspiration kam selten, und ich war selten zufrieden mit meinen Texten. Dadurch schrieb ich immer weniger, und meine Fähigkeiten verschlechterten sich. Das ist der Punkt: Unsere Denkweise rekonstruiert unsere Realität! Es gibt keine objektiven Tatsachen, die uns als schlecht einstufen. Es gibt nur irrationale Gedanken, die wie ein Wurm in unseren Köpfen herumkriechen, und externe Faktoren, die das niedrige Selbstwertgefühl weiter nach unten ziehen.

 

Ein Beispiel sind Stellenangebote. Wenn jemand eine Dosis Demotivation benötigt, empfehle ich Jobportale. Arbeitgeber verlangen oft, dass man jung und gleichzeitig sehr erfahren ist. Solche Anforderungen lassen oft das Selbstvertrauen in den Marianengraben sinken. Es scheint, als müsste man ein Genie sein. Das nenne ich vertikales Denken: Das Ziel ist unerreichbar weit oben. Stattdessen sollten wir horizontales Denken entwickeln: Das Ziel steht direkt vor uns, und wir müssen nur einen Schritt nach dem anderen gehen. Gedankenkraft ist stärker, als man glaubt.

 

Selbstreflexion ist entscheidend! Beobachte dich selbst und scanne deine Gefühle, um zu verstehen, was du tust, warum du es tust und was du davon erhältst. Wenn wir (unter-)bewusst entscheiden, dass wir nicht genug sind, warum folgen wir diesem Gefühl und lassen es uns beherrschen? Vielleicht schreckt uns die Verantwortung, die damit einhergeht? Ein Experte darf keine Fehler machen, so denkt man. Aber als Student oder Untergeordneter gibt es keine großen Erwartungen und damit keine Enttäuschungen.

 

Achte auf deine Komfortzone. Natürlich ist es bequemer und sicherer, auf einer bestimmten Stelle zu bleiben, wo man weniger riskiert und keine Angst hat. Das ist verständlich und soll nicht verurteilt werden! Ein wichtiger Punkt ist zu realisieren,  dass kein Mensch absolut selbstsicher ist. Viele haben Angst, sich weiterzubewegen und sich in einer neuen Rolle auszuprobieren. Eine innere Stimme sagt oft: "Lern noch ein bisschen, sammle Erfahrung, und vielleicht irgendwann…" Doch diejenigen, die trotz allem den Schritt nach vorne machen, werden Erfolg haben, während andere viele Jahre auf dieses "irgendwann" warten.

 

Ein letzter wichtiger Punkt: Fake it till you make it! Sag dir selbst: "Ich bin ein Schauspieler und tue so, als wäre ich selbstsicher." Das verändert automatisch deine Stimme, Körperhaltung, Gesten und Gedanken. Wenn wir einer Friseurin begegnen, deren Hände zittern und die Angst in den Augen hat, würden wir sicher von ihr weglaufen. Aber wenn sie die Schere sicher hält und selbstbewusst schneidet, vertrauen wir ihr. Indem andere uns vertrauensvoll anschauen, sehen wir durch ihre Augen uns selbst und werden sicherer.

bottom of page